Die Nacht mit geöffneten Hecktüren geschlafen, das halbe Firmament im Auge. Gegen morgen wurde es doch zu kalt, da stand aber schon Orion prächtig am Himmel…
Heute sollte es in die Karawanken gehen, über Nebenstraßen. Die Route führte durchs Friaul, eine schon richtig italienische Landschaft. Viele der Orte sahen auch längst nicht mehr so wohlhabend aus, wie in Südtirol oder den Dolomiten der Marmolata.
Vom Valle di Cadore ging es zunächst bis Vigo di Cadore, und dann nach echts über Ampezzo Richtung Tolmezzo. Die Straßen folgen hier den Fluß- und Gebirgsbachläufen. Auffallend, wie breit die Bach- und Flußbetten sind: teilweise mehrere 100m! Aktuell waren aber lediglich kleinere Bäche bis kleinste Flüsse zu sehen… Da ich Nebenstrecken fahren wollte, ging es in Resiutta rechts ab Richtung Slovenien. Nicht für Wohnwagengespanne geeignet, maximale Breite 2,20m. Zunächst fokgte die Straße wieder dem Fluß Resia. Da Sonnatg war, sind alle schönen Fluß-Abschnitte mit Badenden besetzt gewesen. Ab Lischiazze wurde die Straße abenteuerlich: Einspurig, und durch die Bank weg so steil, dass ein Wieder-Anfahren nach Anhalten praktisch nicht möglich war, da der LT erst Motorleistung im Drehzahlbereich ab ca. 1900 U/min hervorbringt, wenn der Turbolader auf Drehzahl ist. Die Passstraße war aber sehr dünn befahren, sodaß ich ohne nennenswerte Probleme den Berg hinaufkam. Ricchtung Uccea ist die Straße zwar flacher im Gefälle, aber noch schmaler: Also vor jeder Kurve hupen! In Italien hat der Bergfahrende Vorfahrt, also bei den 3 oder 4 Begegnungen immer zurücksetzen in die nächste Haltebucht, die ich mir aber alle eingeprägt hatte…
Und plötzlich bin ich nach überqeren einer kleinen Brücke in Slovenien! Mein Ziel für heute war der Campingplatz von Soca, benannt nach dem kleinen Fluss Soca. Kajakfahrer zu Tausenden! Der Fluss hieß früher Isonzo. Da dämmerte es mir: Hauptkriegsschauplatz zwischen Österreich und Italien im ersten Weltkrieg. Biegt man ab Richtung Fluß, liegt rechter Hand auch ein großer Friedhof aus dieser Zeit…
Der Campingplatz akzeptiert mich für eine Nacht, obwohl Hauptsaison ist… Direkt am Flüsschen baue ich mein Wohnmobil auf, zu einer guten Zeit: 15.00 Uhr… Der Rest des Tages: Lesen, Füße in die Soca, entspannen…