Nachts hatte es schon wieder angefangen zu regnen, und war ziemlich kalt.

Ich bin das Tunnelsystem weiter Richtung Osten gefahren und dann ins Landesinnere abgebogen. Über Moneglia, Piazza,
Mattarana, zum Colle di Centocroci. Dort hatte ich den Winter wieder eingeholt. Auf Passhöhe steht ein großes Windrad, von dem ich zunächst nur den untersten Teil des Mastes sah. Als ich ausstieg, pfiffen und rauschten die drei mächtigen

Windflügel. Man bekam einen Eindruck, welche Kräfte da wirkten, als sich das Windrad -wohl nahe der Nennlast, denn es pfiff ein ordentlicher Wind- in den kalten Wolken drehte. Ob die wohl auch gelegentlich Vereisungssprobleme haben, wie wir in der Fliegerei?


Dann ging es aber wieder abwärts, Richtung eines trüben Frühlingstages. Am Colle hattte die reggio di Parma begonnen, und so führte mich mein Weg dann weiter an Parma vorbei, durch Mantua (sicher eine Besichtigung wert: Man sollte sich kürzere Tagesetappen vornehmen!) weiter…
Immer wieder auffallend kleinere, alte Städchen mit vollkommen intakten Stadtmauern…
Am Gardasee fuhr ich dann auf der östlichen Seite hoch. Im Zentrum des Olivenanbaus, in Mancesine, habe ich im Consortio olivicoltori noch Olivenöl erstanden, im Auftrag eines lieben Freundes. Nun reisen also noch 10l kaltgepresstes Olivenöl mit…
Die offenen Campingplätze um diese Jahreszeit kann man, selbst am Gardasee, mit einer Hand abzählen. Ich war daher schon etwas ungeduldig, als ich gegen 18.30 Uhr in Riva di Garda, also am Nordende des Sees, suchte. Laut meiner app war irgendwo im Olivenanbaugebiet noch ein ganzjährig geöffneter Platz. Durch enge Straßen zwischen Olivenbäumen, fand ich dann schließlich ein geschlossenes Tor vor.
Auf dem Schild waren 2 Telefonnummern angegeben, mit der zweiten hatte ich dann Glück. Zwar verstand der Man am anderen Ende nur italienisch, aber mit ‚porta chiuso‘ und ‚Camper‘ war ein ausreichendes Einverständnis erzielt und ich verstand wiederum, dass sich das Tor innerhalb der nächsten 10 Minuten öffnen würde…

Die Schwester des Besitzers, die in einem Haus direkt anliegend wohnte, öffnete dann auch tatsächlich die Tür, und -der gepflegteste, luxuriöseste und heimeligste Campingplatz der gesamten Tour lag vor mir, und ich war der einzige Gast! Zwar stand noch ein anderes Wohnmobil im Hintergrund, dies war aber nur abgestellt. Den ganzen Luxus hatte ich für mich!


Zur Feier des Tages gab’s heute zum ersten Mal in Italien Maccaroni mit meiner Spezial-Tomatensoße. Lauter frische Zutaten! 😉

Start: Km235.117 Ziel: Km235.421 Gefahren: Km307