18. August 2016: Von Geyer zum Polsterberg: Die Entdeckung Stolbergs und seiner Wanderwege

Die Nacht wurde empfindlich kühl. Man merkt, dass man in den Bergen ist… Der Tag war strahlend blau. Wieder konnte ich mit offener Türe frühstücken! Um rechtzeitig im Polsterberg einzutreffen, bin ich relativ früh aufgebrochen, aber nicht, ohne in Zschopau im Schloss die Motorrad-Ausstellung  zu besichtigen. Im frisch restaurierten Schloss, waren um die 20 DKW und fast ebensoviele MZ ausgestellt. Zschopau war die Heimat der DKW-Motorräder und nach der Demontage der Werke 1945 dann auch wieder der MZ.
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Vorkriegs-DKW’s
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MZ – von den 50ern in die 70er
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Die gelbe MZ aus dem Neckermann-Katalog
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2Takt-Boxer-MZ mit Kardanantrieb – zu teuer!
Auch das Modell, das ich seinerzeit im Neckermann-Katalog angeboten fand (ca. 1974), war hier ausgestellt…
Dann bin ich allerdings auf Schnellstraßen und Autobahnen zunächst an Chemnitz vorbei, um dann Richtung Leipzig zu fahren. Von dort ging es weiter auf der Autobahn, an Merseburg vorbei Richtung Northeim. Kommt man von dieser Seite auf den Harz zu, erhebt sich das Mittelgebirge wie ein gewaltiger Klotz und ist sehr gut auszumachen. Wie übrigens auch der Kyffhäuser zur Linken! Zwei Abfahrten vor Northeim bin ich dann bereits abgebogen, um diesen mir noch unbekannten Teil des Südharzes zu durchqueren. Auf diese Weise, habe ich für mich Stolberg entdeckt: Eine mittelalterliche Stadt, mitten im Wald!
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Einfahrt nach Stolberg

Bestehend ausschließlich aus Fachwerkhäusern, beherrscht durch eine Residenz. Wie in anderen Harzer Städtchen ein gutes Zeichen dafür, wie einst der Bergbau eine Gegend reich gemacht hat. Eine sicherlich einst bedeutende Stadt! Es mutet sonderbar an, heute ein solches Kleinod fern aller Industrie zu finden… Sicherlich eine Herausforderung, all den (sicherlich denkmalgeschützten) Bestand an alten Häusern zu erhalten und zu pflegen. Dem Tourismus kommt dabei herausragende Bedeutung zu..

Mitten in Stolberg passiert man den Saigerturm.
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Stolberg – der Saigerturm
Da ich grob Richtung Nordwest weitermusste, nahm ich die linke Abzweigung im Ort. Die Staße kam mir zwar recht klein vor, aber das war ich ja gewöhnt. Hinter dem Ort kam ich in den Wald. Der Weg war wie ein Forstweg,
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Der Forstweg – zunächst gut befahrbar
und – plötzlich war es einer! Ich hatte zu entscheiden: Wenden auf einem engen Weg, oder hoffen, dass aus dem Forstweg (Befahren nur für forstwirtschaftliche Fahrzeuge) irgendwann wieder eine Straße wird…  Ich entschied mich für letzteres, da ich auf meinem Navi in der höchsten Zoomstufe erkennen konnte, dass aus dem Weg irgendwann wieder eine Straße werden würde.. Dem Förster würde ich halt erklären müssen, warum ich im Wald war…
Zunächst war der Weg auch gut befahrbar, wurde dann aber immer unwegbarer, ausgefahrener und teilweise schlammig. Nun ist der LT sicherlich kein geländegängiges Fahrzeug, Ich musste also fehlende Geländegängigkeit teilweise mit Schwung ausgleichen. Meine Hoffnung, dass ein Weg, der ‚alte Heerstraße‘ hieß, doch besser sein müsse, erfüllte sich leider nicht, im Gegenteil! Mein Navi zeigte mir jedoch grob die Richtung, wenn sich mal die Wanderwege (das waren sie) teilten… Immerhn passierte ich die Stelle, an der die drei Länder Preußen, Anhalt und Braunschweig einst zusammenstießen.
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Am ‚Dreiländereck‘
Kurz danach war dann endlich auch wieder ‚legale‘ Fahrstraße Richtung Breitenstein. Hier konnte ich dann auch überprüfen, ob die Anbauten des VW unter dem Chassis: Der Dieseltank, die Wassertanks und der Gastank in Mitleidenschaft gezogen waren bei der Geländefahrt. Es war jedoch alles heile!
Hier ein Ausschnitt meiner ‚Caravan-Wanderung‘:
Die weitere Fahrt, am Brocken vorbei bis nach Polsterberg, war
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Endlich wieder normale Straße – im Hintergrund der Brocken
ereignislos.

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